Wie schon in früheren Jahren hat die Ehrenfelder Gruppe mit Unterstützung aus dem Bezirk das Chinafest der Stadt Köln vom 12. bis 14. September zum Anlass genommen, um auf die katastrophale Situation der Menschenrechte in China hinzuweisen. Amnesties waren gemeinsam mit Falun Gong-Aktivist*innen und chinesischen Christ*innen mit einer Mahnwache zum Auftakt der Festtage bei dem von der Kölner Wirtschaftsförderung organisierten und unter der Schirmherrschaft des NRW-Ministerpräsidenten stattfindenden Business and Investors Forum China 2019 vor der Kölner Flora präsent und danach dann zwei Tage lang in der Innenstadt: auf dem Wallrafplatz mit dem gelben Amnesty-Pavillon sowie auf der Domplatte mit einer Mahnwachen-Installation, die auf die aktuelle Situation in Hongkong aufmerksam machte.
Da sich zahlreiche Chines*innen, unter ihnen Uigur*innen, Tibeter*innen, Mongol*innen und religiös Verfolgte sowie das Unabhängige Chinesische PEN-Zentrum unserem Protest anschlossen, hatten wir eine große, bunte und lautstarke Präsenz und viel öffentliche Aufmerksamkeit. Auch die Aktualität der Proteste in Hongkong half spürbar, eine große Zahl an Passant*innen für unsere Anliegen zu interessieren. Ein Highlight war für uns die große Unterstützung durch Duisburger Amnesties, in deren Stadt 2020 das nächste Business and Investors Forum China stattfinden wird und das wir zum Anlass nehmen wollen, dann auch dort gemeinsam gegen die Verletzung der Menschenrechte in China zu protestieren.
Chinesische Offizielle versuchen immer öfter, ihnen unliebsame Veranstaltungen auch im Ausland aktiv zu verhindern. So intervenierte mutmaßlich auch in Köln das chinesische Generalkonsulat bei der politischen Spitze der Stadt mit der Forderung, unsere Aktionen zu verbieten. Leider macht die Stadt solche Vorkommnisse, die viel über den Charakter des chinesischen Regimes sagen, nicht öffentlich und erweckt nach außen den Anschein, als seien die Beziehungen mit den chinesischen Partnern harmonisch und frei von Konflikten. Dass sie dies nicht sind, zeigte auch die kurzfristige Absage des chinesischen Botschafters, amBusiness and Investors Forum und am Chinafest teilzunehmen. Auch die lokalen Medienvertreter*innen berichteten in ihren Beiträgen zum Chinafest darüber nicht, obwohl wir sie darauf aufmerksam machten.
Hier geht’s zur Bildergalerie der drei Tage.